Ausstellen, ausstellen, ausstellen…

Ausstellen ist das A und O. Oder etwa nicht? Je länger du im Kunstbetrieb unterwegs bist, desto klarer wirst du die feinen Unterschiede wahrnehmen. Und damit meinen wir nicht Ausstellungsort und gezeigte Werke…

Zwischen Ausstellung und Ausstellung gibt es feine Unterschiede

Es geht eher darum, welche Unterschiede zwischen den verschiedenen Ausstellungsmöglichkeiten bestehen. Oder, anders gesagt: was eine bestimmte Ausstellung für dich als KünstlerIn bedeutet – und ob es sich für dich lohnt, an ihr teilzunehmen.

Jede Ausstellung bzw. Ausstellungsmöglichkeit hat mehrere Aspekte

Bei jeder Ausstellung sind die Aspekte Spaß, Prestige und Verkäufe anders gemischt. Als professionell arbeitende KünstlerIn wirst du ab einem bestimmten Zeitpunkt sehr genau danach fragen, welche Ausstellung dir etwas bringt, und wenn ja: was genau sie dir bringt.
Allerdings lässt sich die Frage nach dem Nutzen einer bestimmten Ausstellungsmöglichkeit nicht mit einem einzigen Satz beantworten. Denn jede Ausstellung hat mehrere Aspekte:

  • Eine Ausstellung bedeutet auf jeden Fall einen weiteren Meilenstein in der eigenen Vita.
  • Meistens generiert sie auch Kontakte, erweitert dein Netzwerk, macht dich und deine Arbeit bekannt.
  • Und, idealerweise, bringt sie dir Verkäufe.

Allerdings decken nicht alle Ausstellungsmöglichkeiten für Künstler alle drei Bereiche gleichermaßen ab:

  • Manche Ausstellungen bringen Prestige, sind aber, finanziell gesehen, eher Verlustgeschäfte.
  • Andere wiederum laufen finanziell glänzend, der Ausstellungsort sollte aber nicht unbedingt in der eigenen Vita erwähnt werden.
  • Manchmal passt aber auch alles: tolle Öffentlichkeit und super Verkäufe – Glückwunsch!
  • Bei einigen Ausstellungsangeboten sollte man jedoch einfach „Nein!“ sagen. Dann nämlich, wenn die Konditionen nicht stimmen. Das fällt v. a. am Anfang schwer.

Was bedeutet das alles nun für das eigene künstlerische Vorgehen?

Beide Aspekte, Verkäufe und Öffentlichkeit, sind wichtig.

Schlussendlich geht es darum, als KünstlerIn die eigenen Werke zu verkaufen, denn davon leben Künstler ja. Wenn man Ausstellungsangebote unter diesem Aspekt beurteilt, gibt es zwei große Gruppen:

  • Öffentlichkeitswirksame Ausstellungen: Bei dieser Art von Ausstellungsmöglichkeit ist es meist absehbar, dass nichts verkauft wird. Möglicherweise wird jedoch ein Künstlerhonorar gezahlt (mehr Infos: Leitfaden Honorare für Bildende Künstlerinnen und Künstler).
    Wie dem auch sei: Eventuell sind diese Ausstellungen dennoch interessant: Weil sie an einem tollen Ort stattfinden, weil es Presseberichte geben wird, weil sie sich glänzend in der eigenen Vita machen. Öffentlichkeitswirksame Ausstellungen steigern den eigenen Bekanntheitsgrad und wirken sich so, quasi durch die Hintertür, langfristig positiv auf die Verkaufszahlen aus. So gesehen macht eine Teilnahme in jedem Fall Sinn.
  • Verkaufsausstellungen: Das sind Ausstellungsmöglichkeiten für Künstler,  an die man gerne zurückdenkt, weil  man dort wirklich toll verkauft hat. Auch wenn der Ort unspektakulär war und man von der Presse ignoriert wurde. Klassiker hierfür sind Ausstellungen in Kanzleien, Praxen oder Bankfilialen.
    Verkaufsausstellungen sind gut und machen Spaß. Aber: als professioneller Künstler sollte man sie genießen und ansonsten schweigen.  In der eigenen Vita werden reine Verkaufsausstellungen normalerweise nicht erwähnt.

Ein weiteres Thema, für das gleiches gilt, dass aber noch einmal besondere Herausforderungen stellt, sind überregionale, v. a. aber internationale Ausstellungen.

Hast du Lust bekommen, dich selbst ins Ausstellungsgetümmel zu stürzen? Hier geht es zu den aktuellen Ausschreibungen: Ausschreibungen

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