Residenzprogramm Theater an der Parkaue

Bewerbung: bis 24.8.2020
Zielgruppe: EinzelkünstlerInnen mit Wohnsitz in Berlin
Ort: Berlin

Beschreibung

Das THEATER AN DER PARKAUE – Junges Staatstheater Berlin lädt in der Spielzeit 2020|21 Einzelkünstler*innen und Gruppen mit Wohnsitz in Berlin in drei Forschungsresidenzen dazu ein, an der Erweiterung des Sichtfeldes des jungen Theaters und seiner Narrationen zu arbeiten. Bewerbungsschluss: 24.08.2020
Als Staatstheater für junges Publikum produziert das THEATER AN DER PARKAUE theatrale und performative Erlebniswelten und Erfahrungsräume für Kinder und Jugendliche. Hier kann der Anfang einer lebenslangen Begeisterung für künstlerische Kommunikation und die Teilhabe am kulturellen Leben liegen. Obwohl das Publikum des Theaters zum größten Teil unabhängig vom Kulturzugang von Eltern als Schulklassen kommt, fehlt es bis dato noch an einer nachhaltigen Diversität. Diese gilt es im Bereich Publikum perspektivisch ebenso zu erreichen wie im Bereich des künstlerischen Programms, des Personals und der betrieblichen Strukturen des Theaters. Das Spektrum der präsentierten Perspektiven ist noch zu eingeschränkt, um Narrationen auf der Höhe unserer gegenwärtigen gesellschaftlichen Herausforderungen zu entwickeln. Zu der Tatsache, dass noch zu viele Stimmen am eigenen Haus, aber auch innerhalb der Kinder- und Jugendtheaterszene marginalisiert sind, möchte sich das THEATER AN DER PARKAUE verhalten, auch vor dem Hintergrund der eigenen Situation: Infolge der rassistischen Diskriminierungen vor etwa zwei Jahren befindet sich das Haus in einem vielschichtigen Prozess der Aufarbeitung und Neuausrichtung. Nach dem vorzeitigen Ende der langjährigen Intendanz ist die aktuelle Situation durch eine Interimsintendanz geprägt (siehe auch: https://www.parkaue.de/ haus/blickwechsel/). Im Zuge dessen wurde eine eigene Antidiskriminierungsklausel zum Umgang mit Rassismus und anderen Diskriminierungsformen am THEATER AN DER PARKAUE entwickelt und die Mitarbeiter*innen werden in innerbetrieblichen Formaten sensibilisiert. Wissend, dass die gegenwärtigen Bemühungen aufgrund der Ausrichtung des Interims auf eine einzige Spielzeit nicht den Anspruch auf Nachhaltigkeit haben können, sieht sich das Theater dennoch institutionell und künstlerisch in einer direkten Verantwortung angesichts von Rassismus und Ausgrenzung in unserer Gesellschaft. Um an der Erweiterung des Sichtfeldes des jungen Theaters und seiner Narrationen zu arbeiten, stellt das THEATER AN DER PARKAUE einen Freiraum jenseits der eigenen Struktur als Repertoire- und Ensembletheater zur Verfügung: In drei Residenzen sind professionelle Macher*innen der Darstellenden Künste mit Wohnsitz in Berlin eingeladen, nach Formaten und Ausdrucksformen zu suchen, welche die diversen Lebensrealitäten des jungen Publikums mitdenken und repräsentieren. Mit Blick auf die jüngere Geschichte des Hauses richtet sich diese Ausschreibung dabei speziell an Künstler*innen, deren künstlerische Praxis die Wirkung rassistischer und sexistischer Strukturen im Theaterraum, aber auch im Kontext der bildungspolitischen Arbeit für und mit jungen Menschen verhandelt. Jede Residenz stellt für eine*n Einzelkünstler*in oder ein Team für vier Wochen einen Arbeitsraum im THEATER AN DER PARKAUE zur Verfügung sowie ein Arbeitsbudget und weitere Ressourcen. Die Residenzen sollen einen künstlerischen Arbeitsprozess ermöglichen, an dessen Ende kein fertiges Produkt entstehen muss. Dabei kann ein konkretes, vorab formuliertes Vorhaben (weiter-)entwickelt, ausprobiert und reflektiert werden. Neu formulierte Arbeitsansätze sind ebenso willkommen wie Weiterführungen oder Schärfungen bereits bestehender Arbeitsvorhaben. Die Forschung an interdisziplinären und genre-übergreifenden Installationen oder Performances ist dabei ebenso möglich wie partizipatives, textliches oder choreografisches Entwickeln. Arbeitsstände können öffentlich oder intern, in einem selbstgewählten Format, wahlweise für Schüler*innen, Multiplikator*innen oder Fachpublikum zugänglich gemacht werden. Die Auswahl der drei Residenzvorhaben wird von Antigone Akgün (Dramaturgin und Performerin), Nathalie Anguezomo Mba Bikoro (Künstlerin und Dozentin) und Joana Tischkau (Choreografin und Performerin) getroffen. Sie begleiten die ausgewählten Vorhaben als Mentorinnen. Zu Beginn des Residenzprogramms wird es einen gemeinsamen Auftakt aller Beteiligten geben, in dessen Rahmen die Residenzvorhaben vorgestellt und diskutiert werden. Das Team der Interimsspielzeit beabsichtigt eine Zusammenführung der Künstler*innen mit der künftigen Intendanz, um die Fortführung eines der künstlerischen Vorhaben in der Spielzeit 2021|22 als (Bühnen-)Produktion zu ermöglichen. In diesem Sinne wird es zum Abschluss der Residenzen eine gemeinsame Auswertung geben, die das Programm evaluiert und seine weitere Entwicklung diskutiert.
Das Residenzprogramm wird gefördert im Programm 360° – Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft der Kulturstiftung des Bundes.
Alle Infos: https://www.parkaue.de/…/#Ausschreibung

Bewerbung

Bewirb dich mit den passenden Unterlagen bei:

THEATER AN DER PARKAUE | Junges Staatstheater Berlin | Parkaue 29 | 10367 Berlin | T +49 30 557752 -66 | F +49 30 5533495 | mona.leirich@parkaue.de | www.parkaue.de


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